Medikamenten-Engpässe - Pharmaindustrie leidet unter Strukturproblemen

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Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist Deutschlands drittgrößte Industrie und leidet unter Strukturproblemen. Immer wieder werden in Deutschland Medikamente knapp. Im Winter war es vor allem Arznei für Kinder, davor gab es Engpässe bei bestimmten Antibiotika. Ein Grund: Viele Hersteller sind ins Ausland abgewandert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich ein Bild von den Herausforderungen der Branche gemacht, die sich hoffnungsvoll zeigt. Han Steutel ist Präsident vom Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland, der die Interessen von Herstellern in der Politik vertritt. Wir sprechen mit ihm darüber.

Vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert - Sie gehen in die Apotheke, um sich ein Medikament zu kaufen, aber: Nichts da, Lieferengpässe. So erging es in letzter Zeit vielen. Fiebersäfte für Kinder, Antibiotika - die Liste ist lang. Das hat viele Ursachen. Eine davon ist, dass die Produktion bestimmter Medikamente vermehrt im Ausland stattfindet. Das ist aber nicht das einzige Problem, was die Pharmaindustrie beklagt. Deutschland hat auch für die Forschung an Attraktivität verloren. Ein Strukturproblem, das hat auch die Bundesregierung erkannt und Ende letzten Jahres eine neue Pharmastrategie verabschiedet. Man will die Rahmenbedingungen für die Herstellung und Entwicklung von Medikamenten verbessern.

Um sich die Herausforderungen der Industrie nochmal genauer erklären zu lassen, hat Wirtschaftsminister Robert Habeck in dieser Woche verschiedene Pharmakonzerne besucht. Ein Schritt in die richtige Richtung, heißt es aus der Branche.