Europäische Verteidigung - Atomwaffen für Europa? Macrons neuerlicher Vorstoß zur nuklearen Abschreckung
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Europa mit drastischen Worten zu einer verstärkten Verteidigung aufgerufen. "Es besteht die Gefahr, dass unser Europa sterben könnte", warnte der Staatschef in einer Grundsatzrede an der Pariser Sorbonne-Universität. Europa stehe an einem Wendepunkt und müsse mehr tun, um mit rasch wieder aufrüstenden globalen Rivalen konkurrieren zu können. Über Macrons neuerlichen Vorstoß zur nuklearen Abschreckung sprechen wir mit der Sicherheitsexpertin Dr. Ulrike Franke, Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations (ECFR).
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat es erneut versucht: Er will eine Debatte über Atomwaffen im Kontext einer europäischen Verteidigung führen. Die deutsche Politik gibt sich da etwas zurückhaltender - erst im Februar hatte Bundesverteidigungsminister Pistorius erklärt, es sei nicht die richtige Zeit für eine solche Diskussion. Trotzdem ist das Thema Atomwaffen gerade dauerhaft präsent. Durch den russischen Angriffskrieg, die Sorge um das iranische Atomprogramm und die Angst, dass die USA als Partner und Schutzschirm - Donald Trump will bekanntlich wieder US-Präsident werden - wegfallen könnten. Eine Option zur nuklearen Abschreckung könnten EU-eigene Atomwaffen sein. Bisher besitzen nur Frankreich und Großbritannien Atomwaffen.